Wer hat noch nicht davon geträumt, mit einem Segelboot ferne Länder und fremde Küsten zu entdecken? Für viele ist das ein Kindheitstraum. Doch später im Leben fehlt oft das Geld, um sich ein eigenes Boot zu kaufen. Auch rechtliche Auflagen und Führerscheinpflicht lassen den Traum in weite Ferne rücken. Doch niemand muss auf die Reise mit der Segelyacht verzichten: „Hand gegen Koje“ heißt die Zauberformel – es ist eine Mitfahrgelegenheit auf See.
Mitsegler gesucht und gefunden
Viele Bootsbesitzer suchen immer wieder nach Mitseglern, weil die Familie vielleicht keine Lust und die Freunde keine Zeit für einen gemeinsamen Törn haben. Mit dem Internet steht ein perfektes Medium, bereit um Bootsbesitzer und Segelfreunde zusammenzubringen. Über Kleinanzeigen im Internet oder spezielle Internetportale können Bootseigner mit einem Inserat Mitsegler für einen bestimmten Törn oder einen bestimmten Zeitraum suchen. Mittlerweile ist das Angebot sehr groß geworden. Es werden Mitsegler für Überführungstörns, Weltumseglungen und das gemütliche Buchtenbummel am Mittelmeer gesucht. Ein Segelfreund ohne eigenes Boot wird schnell das richtige Angebot finden. Mit einem Anruf oder einer Email kann schnell Kontakt aufgenommen werden – wenn die Chemie stimmt, steht einem perfekten Segeltörn nichts mehr im Wege.
Gemeinsame Bordkasse
„Hand gegen Koje“ unterscheidet sich von der kommerziellen Vermietung von Kojen und Schiffen dadurch, dass Geldverdienen und Gewinn nur eine geringfügige Rolle spielen. Deshalb werden meistens keine „Mietpreise“ vereinbart. Stattdessen bezahlt der Mitsegler mit seiner „Hand“, das heißt, er packt tatkräftig beim Segeln an und hilft bei allen Arbeiten die an Bord anfallen. Vom Ablegen und Segelsetzen bis zum Ankern und Kochen reicht die weite Palette – so wird aus dem Mitsegler ein Crewmitglied. Oft wird zudem vereinbart, dass sich die Mitsegler an den laufenden Unkosten für das Boot beteiligen. Aus der gemeinsam geführten Bordkasse werden schließlich Benzin und Liegeplatzgebühren bezahlt.
Freundschaft fürs Leben
Ob Anfänger oder erfahrener Segler – „Hand gegen Koje“ eignet für alle, die Segeln wollen. Natürlich sollte die Chemie an Bord stimmen. Vor allem Neulinge unterschätzen oft, dass an Bord ganz andere Bedingungen herrschen als an Land. Es kann eng werden, ständig geht es in den Wellen auf und ab, nicht immer ist das Wetter gut. Gerade bei längeren Törns ist ein vorheriges Kennenlernen ratsam. Nicht selten aber wird aus der Mitfahrgelegenheit auf See eine Freundschaft fürs Leben.
Foto von: Thinkstock, TR004731, Photodisc, Steve Mason