Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah… Viele deutsche Surf-Begeisterte zieht es in die bekannten Surf-Hochburgen am Atlantik, wo hohe und zuverlässige Wellen für Surfvergnügen sorgen. Dabei gibt es auch in Deutschland einige Surfspots, die Anfängern wie Profis Abwechslung und Herausforderung bieten – und mittlerweile sogar international bekannt und geschätzt sind.
Surfen und Windsurfen an deutschen Stränden
Im Norden der Bundesrepublik ist die Surfszene zu Hause: Vor allem die Nordseeküste und die Nordseeinseln sind für ihre nahezu perfekte Wellen bekannt. Eine der bekanntesten Surfschulen Deutschlands findet man auf Norderney. Hier, am Januskopf, laden bei Südwind oder nachlassendem Nordwestwind die Fluten zum Surfvergnügen ein. Mit West- oder Nordwestwind lässt es sich auch auf Borkum gut surfen, etwa am Strand Jugendbad beim großen Kaap. Die besten Wellen auf Sylt gibt es überwiegend im Winter: Wer sich von den kalten Wasser- und Lufttemperaturen nicht abschrecken lässt, kann sein Können in konstanten Druckwellen unter Beweis stellen. Eher eine Chaoswelle erwartet Surfer am Strand von St. Peter Ording. Dafür bietet das Nordseeheilbad wie auch Norderney, Borkum oder Sylt perfekte Bedingungen für Windsurfer. Als Windsurfer-Paradies gelten darüber hinaus die zahlreichen bayerischen Seen mit Föhnwinden, aber auch die ausgedehnten Seenlandschaften rund um Berlin, Leipzig und in Mecklenburg-Vorpommern.
Ungewöhnliche Surfspots: Deutschlands Fluss-Surf-Szene
Aber nicht nur im hohen Norden kommen deutsche Surfer auf ihre Kosten: Riversurfing ist vor allem mit der stehenden Welle am Münchner Eisbach bekannt und beliebt geworden – und mittlerweile auch international ein Begriff unter Surf-Profis, die sich zu Workshops und Surf-Festivals in der bayerischen Landeshauptstadt blicken lassen. Hier, am Haus der Künste im Englischen Garten, müssen Surfer beweisen, was sie wirklich können – die Welle und die Bedingungen gelten auch für fortgeschrittene Surfer als schwierig. Etwas ruhiger geht es an der Münchner Floßlände zu, wo je nach Wasserstand und Jahreszeit ebenfalls eine surfbare Welle zu finden ist. Übrigens: Surfen ist auch auf dem Rhein möglich – allerdings nur mithilfe eines Bootes mit Direkt- oder V-Drive und viel Hecklast.
Abwechslungsreich und herausfordernd: Surferland Deutschland
Surfen in Deutschland – das heißt Herausforderung und Abwechslung pur, auch abseits der Küsten. Wellenreiter finden vor allem an der Nordsee gute Surfbedingungen und nahe gelegene Surfspots, die im Gegensatz zu den internationalen Hotspots nicht überlaufen sind. München ist der wohl ungewöhnlichste Surfspot der Bundesrepublik, der dank seiner besonderen Bedingungen und aktiven Szene auch international beachtet ist. Die zahlreichen Seen im Norden, Osten und Süden des Landes, aber auch die Küsten von Nord- und Ostsee laden zum fast grenzenlosen Surfvergnügen zu jeder Jahreszeit ein.
Image: Thinkstock, iStock, StefanieDegner